Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Wälder sind unsere grüne Lunge und wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Für uns Menschen sind sie Raum, um auf eindrucksvolle Weise die Natur mit ihrer Artenvielfalt zu erleben und haben einen sehr wichtigen Naherholungswert. Wälder produzieren lebenswichtigen Sauerstoff und speichern etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs. Doch der Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung mit ihren vielfältigen Folgen setzt diesem wichtigen ökologischen System mehr und mehr zu. Durch längere Hitzeperioden verbunden mit anhaltender Trockenheit und im Trend über die letzten Jahre mit deutlich weniger Niederschlägen, zählt der Weissacher Gemeindewald leider mit zu den am stärksten betroffenen Wäldern des Landkreises. Neben Schäden an Fichten und Tannen durch Borkenkäferbefall, traten vermehrt auch durch Trockenheit absterbende Tannen und vertrocknete Buchenkronen auf. Diese Entwicklung bereitet uns große Sorgen. In der letzten Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschuss stand die Verabschiedung des forstlichen Betriebsplans für das Jahr 2021 auf der Tagesordnung. Revierbezirksleiterin Frau Hormel und unser Revierförster Herr Neumann berichteten umfangreich über den aktuellen Waldzustand. Dies löste eine intensive Debatte über den zukünftigen „richtigen“ Umgang mit dem Wald aus. Soll – und wenn ja in welchem Umfang – eingegriffen werden oder wäre es ggf. besser, den Wald sich selbst zu überlassen und auf dessen Selbstheilungskräfte zu setzen? Einig waren sich alle darin, dass die wirtschaftliche Nutzung des Waldes – wie auch bereits in den letzten Jahren – nicht im Vordergrund stehen kann und darf. Die in den Betriebsplänen der letzten Jahre festgelegten maximalen Hiebmengen waren im Wesentlichen auf das Ausräumen, der durch Trockenheit und Käferbefall geschädigten Bäume beschränkt. Frau Hormel und Herr Neumann mahnten sowohl vor zu starken Eingriffen als auch vor einer völligen Selbstüberlassung des Waldes und sprachen sich für einen guten Mittelweg, also eine sehr behutsame Waldpflege aus. Im Vordergrund stehen hier Verkehrssicherungsmaßnahmen zum Schutz der Waldbesucher, zu denen die Gemeinde verpflichtet ist und – beschränkt auf die wichtigsten Stellen – das Entfernen von Käferholz, um eine weitere rasante Ausbreitung des Käferbefalls zu vermeiden. Bei der Wiederaufforstung soll in erster Linie, auf die von selbst keimenden und nachwachsenden Baumarten gesetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, werden gleichzeitig insbesondere heimische und klimaresistentere Laubbäume nachgepflanzt. Auch werden versuchsweise in kleinerem Umfang neue, nicht heimische Baumarten gepflanzt, um so Erfahrungen bzgl. deren Anpassungsfähigkeiten an den Klimawandel sammeln zu können. Die Bürgerliste hat diesem Mittelweg zugestimmt.
Bei der Neugestaltung der Weissacher Ortsmitte freuen wir uns auf Ihre Beiträge, Anregungen und Ideen, die Sie bei den verschiedenen anstehenden Formen der Bürgerbeteiligung einbringen können.
Die Coronafallzahlen nehmen im Moment leider wieder zu. Helfen Sie bitte mit Ihrem persönlichen Beitrag bei der Einhaltung der aktuellen Schutzmaßnahmen und bleiben Sie gesund.
Für die Bürgerliste
Paul Ebser, Rolf Epple, Marco Grafmüller, Karin Häcker, Andreas Pröllochs, Daniela Stoffel-Jauß